Unsere Ria-Blue hatte in der Tat auch ein wenig amerikanisches Zuchtblut aufgesogen. Verantwortlich dafür zeichnete ihr Großvater mütterlicherseits, Polarstern von den Salzwiesen (gezüchtet von Frau R. Clermont). Rias Züchterin, die 2001 verstorbene MaIsa Freifrau von Berlepsch, hatte sich ganz auf die Zucht von Tricolour- und Blue Merle-Collies spezialisiert. Sie konnte ziemlich ungnädig werden, wenn sie mausgraue statt silberschillernde Blue Merles in der Zucht sah und kannte auch keine Nachsicht bei anthrazitfarbenen oder mit einem Rostschimmer versehenen Tricolours. Desweiteren hatte sie ein sehr strenges Auge beim Wesen der Collies, die in ihrer Zucht aktiv waren. Solange es ihre Gesundheit erlaubte, war sie aktive Hundeausbilderin, mit großem Interesse am Schutzhundesport. Als sie nun erstmalig in ihrer langjährigen Züchterzeit auf einen Collie mit amerikanischen Vorfahren als Deckrüden zurückgriff, durfte sie sich ziemlich viel Kritik anhören. Aber wenn sie von einer Sache überzeugt war, dann konnte sie nichts und niemand mehr davon abbringen. Mit Polarstern von den Salzwiesen sah sie alle ihre Kriterien erfüllt, um sich ihre Collies vom Sittichgehege so zu erhalten, wie sie sie über Generationen hin gezüchtet hatte. Umso mehr nahm sie es sich zu Herzen, als sie erkennen mußte, daß sie sich gegen Zuchtende leider auch ein gesundheitliches Problem in ihre Linie geholt hatte.

 

Ungeachtet dessen, daß dieser amerikanische Familienzweig in den deutschen VDH-/FCI-Zuchten eher von geringerer Bedeutung ist, so wirft es doch ein interessantes Stückchen Colliegeschichte auf, das hier einmal entschlüsselt werden soll. Den Einstieg hierfür liefert uns die Hündin Ra Wyn's Hi Vu Hiflutin, welche von Herrn H. Steinbrink für seine Zuchtstätte von der Schönebecker Schweiz importiert wurde. Diese Hündin führte väterlicherseits exakt die gleiche Blutlinie wie die von Frau R. Clermont importierte Asgard's Hi Vu Althea. Ascalero v.d. Salzwiesen war zwar ein etwas weitläufigerer Verwandter der beiden Hündinnen, doch die familiäre Verbindung ist auch hier letztendlich nicht zu leugnen.

 

 

Die Familiengeschichte von Ra Wyn's Hi Vu Hiflutin beginnt zunächst bei den Hi Vu-Collies des amerikanischen Züchterehepaares Mr W. & Mrs M. Hutchinson. Wenn bei ihren Collies neben dem Hi Vu-Zwingernamen noch ein weiterer Zwingername vermerkt ist, so liegt dieses an dem Umstand, daß die Hutchinsons desöfteren eng mit anderen Züchtern zusammenarbeiteten. Gemeinsam sorgfältig geplante Würfe führten dazu, daß immer wieder der ein oder andere außerhalb des Hi Vu-Zwingers geborene Collie zu den Hutchinsons zurückkehrte und dann eben zwei Zwingernamen zur Identifikation führte. Ergo sehen wir hier die Zusammenarbeit der Zuchten Hi Vu, Ravette, Asgard und Ra Wyn ausgewiesen.

 

Vielleicht war es der Hutchinsons größter Coup, Ch. Hi Vu The Invader in ihre Zucht einzubringen. Sein Sohn Ch. Tartanside The Gladiator, sollte später mit immerhin nicht weniger als 49 Champion-Kinder einer der berühmtesten Vererber in der amerikanischen Colliegeschichte werden. Und nebenbei bemerkt: Auch Gladiators Mutter Tartanside Tiara kam nicht ohne Hi Vu-Beteiligung auf die Welt. An dem Rüden Ch. Hi Vu The Invader hing das Herz von Mrs Hutchinson in ganz besonderem Maße, und das weniger aufgrund seiner Show- und Zuchterfolge als aufgrund seines für sie einzigartigen Charakters. Er war ihr once-in-a-lifetime Collie. Umso tragischer sein frühzeitiger Verlust, als der Rüde knapp dreijährig überfahren wurde. Bei den Hündinnen spielte wohl Ch. Hi Vu Ravette's Mist eine herausragende Rolle. Nicht nur das sie große Showerfolge erzielte, sie erwies sich auch als bedeutsame Zuchthündin, was sich mitunter aber erst in zweiter Generation offenbarte. John Buddie (Züchter der Tartanside-Collies) benannte ihre wahre Qualität denn auch einmal als "producing producers". Deutlicher kann man ihre Vererbungskraft wohl nicht hervorheben. Einen Champion-Collie zu züchten ist das eine. Einen Champion-Collie zu züchten, der auch über seinen Nachwuchs die Rasse nachhaltig positiv prägen kann, ist da noch etwas ganz anderes. 13 Jahre war diese Hündin eine stetige Begleiterin der Hutchinsons, dann neigte sich ihr Leben dem Ende entgegen.

 

(Bilderquelle: Ra Wyn's Hi Vu Hiflutin von Eva-Maria Krämer/Collie Revue, alle übrigen Hi Vu-Bilder von Mrs M. Hutchinson.

Das Copyright liegt uneingeschränkt bei den genannten Fotoinhabern. Vielen Dank für die Verwendungserlaubnis.)

 

Bis zu diesem Punkt der Ahnentafel ist noch kein gemeinsamer Nenner der beteiligten Collies auszumachen. Es scheint sich um eine reine Linienzucht zu handeln, die durch geeignete Partner ergänzt wurde. Wer hier aufhört zu forschen, wird DEN Collie niemals finden, der mit seiner Präsenz alle anderen in den Schatten stellt. Noch vier Generationen weiter zurückgeblickt, dann taucht er zum ersten Mal auf - weitere Generationen schließen sich an. Lediglich die beiden Hündinnen Ravette's Jessica Bleu und Shara of Fairmount sind womöglich ohne diesen Collie ausgekommen. Eine gewisse Vorsicht ist allerdings angebracht, da mir deren Abstammung nicht lückenlos bekannt ist. Addiere ich alle Einträge zusammen, so komme ich auf die stolze Zahl von über 110 (!) Plätze in der Ahnentafel, wobei ich wahrlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe. Es ist ein Rüde, der sich derart gewaltig Platz verschaffen konnte und sein Name lautete: Ch. Silver Ho Shining Arrow.

 

Wer war nun dieser Ch. Silver Ho Shining Arrow, wo kam er her, welche Bedeutung hatte er? Wir befinden uns inzwischen im Jahr 1939, da kaufte die noch blutjunge Nancy L. Caldwell aus dem Noranda-Zwinger eine junge Hündin. Da sich die neue Besitzerin bereits über einen eigenen Zuchtnamen Gedanken gemacht hatte, wurde die Hündin unter dem Namen Silhouette of Silver Ho eingetragen. Noch im selben Jahr wurde sie mit Ch. Honeybrook Big Parade verpaart - ein Rüde, welcher sich auf Ausstellungen als nahezu unbesiegbar in den Klassen erwiesen hatte und im Laufe seiner Deckkarriere 17fachen Champion-Nachwuchs zeugen sollte. Aus diesem Wurf kam dann besagter Rüde Ch. Silver Ho Shining Arrow. Die Amerikaner, welche gerne Superlative benutzen um ihre Hochachtung auszudrücken, würden ihm attestieren, daß er sich unsterblich gemacht hat, als er 1943 Stephen J. Field's Hündin Lodestone Bandoliera II deckte und damit Ch. Silver Ho Parader zeugte. Letzterer gilt als der Begründer der berühmten amerikanischen Parader-Zucht. Jahrelang führte er durch seine 37 Champion-Kinder einsam die Liste der Top-Zuchtrüden in den Staaten an. Niemals zuvor hatte ein Collie so viele Champions in seinem Nachwuchs vorweisen können. Erst zwei seiner eigenen Abkömmlinge sollten ihn eines Tages von dort verdrängen.

 

 

Die Abstammung von Ch. Silver Ho Shining Arrow ist insofern sehr interessant, weil sie uns geradewegs zu den frühen britischen Importhunden führt und damit beispielhaft die Entstehung des amerikanischen Collies vor Augen führt. Es würde allerdings die Kapazitäten hier sprengen, jeden einzelnen Ahnentafelstrang bis zu seinem Anfang zu entschlüsseln. So soll es zur Veranschaulichung des damaligen Zuchtgeschehens genügen, jeweils einmal väterlicherseits und einmal mütterlicherseits den rein väterlichen Linien (Vater, Großvater, Urgroßvater, usw.) zu folgen.

 

Väterlicherseits kommt zuerst der Arken-Zwinger von Mr und Mrs Wernsman in's Spiel. Das Ehepaar begann Anfang der 20er Jahre mit seiner erfolgreichen Afghanen- und Colliezucht. Ihnen wird es als größter Verdienst angerechnet, als eine der ersten Züchter aus dem Nachwuchs der britischen Importe eine stabile Linie aufgebaut zu haben. Während andere sich noch ganz auf den Kauf qualitätsvoller Collies konzentrierten, jedoch keinen zukunftsverheißenden Nachwuchs daraus züchteten, erkannte das Ehepaar, daß der Weg nur über den Aufbau einer guten Hündinnenlinie führen würde, welche weise mit den Importhunden verstärkt werden müsse. Ihre Gaily Arrayed of Arken und ihre Ch. Halbury Jean hatten das nötige Potenzial für einen gezielten Zuchtaufbau, der in der Geburt von Ch. Future of Arken gipfelte. Dieser Rüde war ein recht großer und kräftiger Sable-Collie, welcher mit einem Fellreichtum ausgestattet war, wie er bis dato noch nicht gesehen worden war.

 

Mütterlicherseits führen uns die 20er Jahre zunächst auf die Spur des Noranda-Zwingers von Mrs Long. Diese eher kleine und sehr privat gehaltene Zuchtstätte, paßte eigentlich gar nicht so recht in das Gefüge der damals führenden Großzwinger, welche nicht nur eine beachtliche Anzahl von Collies beheimateten, sondern meistens auch einen Engländer oder Schotten beschäftigten, der sich um das Wohl der Hunde kümmerte, den Ausstellungs-aufwand managte und letztendlich auch alle züchterischen Vorgänge überwachte. Mrs Long dagegen sah in ihren Hunden geliebte Begleiter und so gab es auch immer wieder reine Haushunde unter ihren Collies. Und noch in einer weiteren Hinsicht unterschied sie sich von den vorherrschenden Züchtern. Sie konzentrierte sich nicht allein auf das optische Erscheinungsbild eines Collies. Sie war der festen Überzeugung, daß der Collie ein Arbeitshund sei, der sowohl körperlich wie auch wesensmäßig entsprechend gezüchtet werden sollte. So gründete sie im II. Weltkrieg auch die Vereinigung "Dogs for Defense", wobei mir nicht bekannt ist, wie erfolgreich sie hiermit war. Mit ihrem Ch. Master Lukeo of Noranda hat sie aber den ersten Collie in Amerika gezüchtet, der gleichzeitig mit seinem Schönheits-Championtitel auch den C.D.X.-Arbeitstitel (Companion Dog Excellent) führen durfte.

 

Damit kommen wir zur Auflistung der beteiligten rein väterlichen Linien:

 

 

Mrs Moretta holte 1921 den bereits 9jährigen Ch. Magnet in ihren Glen Rose-Zwinger. Über seinen in England geborenen Nachwuchs war sein positiver Zuchteinfluß bereits mehr als bestätigt. In Amerika war seine Fangemeinde zwiegespalten. Die einen sahen in ihm den eleganten Rüden, der mit seinem unvergleichlichen Ausdruck die Herzen höher schlagen ließ. Andere dagegen hielten ihn für zu zart und bescheinigten ihm insgesamt eine mangelnde Substanz, ja bezeichneten ihn als vergleichsweise hündisch. Sei's drum - solche Diskussionen sind uns auch heutzutage nicht fremd. Hinsichtlich seines Wesens und seiner diesbezüglichen Vererbungskraft scheint es jedoch kaum Kritiker gegeben zu haben. Nicht wenige amerikanischen Zuchten sahen sich zu dem Zeitpunkt mit dem Problem konfrontiert, daß ihre Collies entweder zur Furchtsamkeit oder zur übersteigerten Aggressivität tendierten. Über die Ch. Magnet-Linie sollte sich die Situation umgehend verbessern. Ironischerweise hinterließ der Rüde jedoch nur zwei amerikanische Champions im eigenen Lande, die dann zu allem Überfluß auch keinen weiteren zuchtweisenden Nachwuchs zeugen konnten. Somit ist und bleibt Ch. Magnet allein über seinen britischen Nachwuchs von Bedeutung. (1)

 

Mrs Ilch gründete um 1919 ihren Bellhaven-Zwinger. Sie soll zeitweise über 120 Collies beherbergt haben. Mehr als 130 Collie-Champions gehen auf ihr Konto, wobei 89 von ihr persönlich gezüchtet wurden. Zur Bestätigung ihrer Präsenz mag vielleicht auch die Westminster-Show von 1937 dienen. Von den 66 gemeldeten Collies, gehörten ca. 30 Hunde ihr. Zu ihren britischen Importen zählte u.a. Ace of Ashtead und Ch. (Bellhaven) Laund Logic. (2)

 

Mr Pickhardt begann um 1914 mit der Zucht seiner Sterling-Collies. Auch er importierte einige Top-Collies. Der dabei augenscheinlich wichtigste Rüde war Ch. Laund Limit. Die Amerikaner konnten sich sehr schnell davon überzeugen, daß diese Linie hervorragend mit der von Ch. Magnet harmonierte und für alle vorwärtsstrebenden Züchter war es Programm, Magnet/Limit-Verbindungen zu forcieren. (3)

 

Dr. Bennett war seit ca. 1910 mit seinem Tazewell-Zwinger in der Collieszene sehr aktiv. Ch. Seedley Superior und Ch. Parbold Picador befanden sich z.B. unter seinen Importen. Es ist ihm niemals vergönnt gewesen, eine eigene zuchtrelevante Rüdenlinie daraus aufzubauen. Seine Hündinnenlinie erwies sich dagegen als äußerst produktiv und versorgte auch einige Zwinger mit aussichtsreichem Nachwuchs, die sich noch am Zuchtanfang befanden. (4)

 

Mrs Lunt gründete Anfang 1900 den berühmten Alstead-Zwinger. Kein weiterer Colliezüchter hat vergleichbar viele Hunde importiert und es ist mehr als fraglich, wie lange man noch auf der Stelle getreten wäre, wenn diese große Dame der amerikanischen Colliezucht nicht gewesen wäre. Während andere Züchter eigentlich nur ein Interesse daran hatten, ihren nächsten für Aufsehen sorgenden Show-Gewinner zu importieren und eigentlich schlichtweg mehr Jäger & Sammler als engagierte Züchter waren, führte sie eine Familie von Collies zusammen, die ein echtes und vor allem erfolgreiches Zucht-programm einleiteten. Mrs Lunt holte u.a. Ch. (Alstead) Eden Emerald, Ch. Poplar Perfection, Ch. (Alstead) Seedley Supremacy, Ch. (Alstead) Laund Luminous und Ch. (Alstead) Spotland Sterling in's Land. Noch eine kleine Anmerkung zu den hier vertretenen Söhnen von Ch. Poplar Perfection: Ch. Eden Emerald und Ch. Backwoods Fashion waren eigentlich Vollgeschwister. Nur ist dieses so nicht mehr zu erkennen, weil durch eine Umbenennung Eden Edward in Backwoods Fashion wechselte. Derart komplette Namensänderungen finden wir häufiger in der frühen britischen Colliegeschichte. (5)

 

(Ich bedanke mich bei G. Bisco für die Bilder von Christopher und Heacham Galopin aus dem Buch "The Dog Book"

von James Watson, erschienen 1906, sowie bei P. Hoppa für die vielen historischen Abbildungen.)

Mr Behling war ebenfalls seit Beginn 1900 mit seinen Bon Ami-Collies vertreten. Er erwarb Ch. Wellesbourne Conqueror und Ch. Parbold Piccolo. Mit dem Letztgenannten kam es zu einem tragischen Ereignis. Kurz nach seiner Ankunft, verschwand der Rüde beim Auslauf im freien Gelände und wurde nie wieder aufgefunden. Somit liegt sein Einfluß auf die amerikanische Colliezucht allein bei seinem bereits im Heimatland gezeugten und dann importierten Nachwuchs. (6)

 

Mr Gardner kaufte Heachum Galopin für seinen Ravenswood-Zwinger (7) und Mrs Ellery ergänzte ihre Valverde-Collies mit Ch. Anfield Model. (8)

 

Anfang 1900 begann der Import-Kampf zwischen dem vermögenden Anwalt Mr Untermeyer (Greystone-Collies) und dem millionenschweren Finanzier Mr Morgan (Cragston-Collies). Unvorstellbar hohe Kaufsummen wurden von den beiden bezahlt. Wenn einer dieser beiden Herren Interesse an einem Collie bezeugte, dürfte kein weiterer Züchter eine reelle Chance zum Erwerb gehabt haben. Selbst für relativ unbekannte, aber ihm hoffnungsvoll erscheinende britische Importe, reichte Mr Untermeyer immer wieder 5.000$-Schecks rüber. 1906 schnappte er Ch. Squire of Tytton seinem Rivalen für 10.000$ vor der Nase weg - ein Ereignis, über das sogar schon während der Verhandlungsphase in der New York Times berichtet wurde. (9)

 

Mr Morgan nannte u.a. Ch. Southport Perfection, Ormskirk Galopin und Ch. Wishaw Clinker sein Eigen. Letzterer hatte 1904 ebenfalls den stolzen Kaufpreis von 4.000$. Kurz nach Beginn der 1890er hatte Mr Morgan seine ersten Import-Erfahrungen mit dem Collierüden Ch. Sefton Hero gemacht, der sich hinter einigen erfolgreichen britischen Collies verbirgt. Hierzu ist die Begebenheit überliefert, daß Mr Morgan den Rüden zu einem Maler bringen ließ, welcher sein Studio im siebten Stock eines Stadthauses hatte, um ein Portrait anfertigen zu lassen. Der Künstler verließ für kurze Zeit den Raum und als er zurückkehrte, war der Hund verschwunden. Die Leine, mit der der Hund angebunden worden war, führte allerdings geradewegs zu einem geöffneten Fenster - ja, und da hing er hoch über dem Abgrund. Der Maler konnte den Hund glücklicherweise retten und hat lange Zeit Stillschweigen über sein Mißgeschick bewahrt (besser war's wohl). (10)

 

Nun fehlt uns in der langen Ahnenreihe nur noch der Collierüde Christopher. Mitunter ist von ihm auch als Ch. Christopher zu lesen. Es ist jedoch so, daß er zwar die Bedingungen für den Championtitel erfüllt hatte, der Antrag auch wohl ausgefüllt wurde, der Eintrag selbst aber niemals erfolgt ist. Christopher wurde von H.F. Hamilton gezüchtet und geht in seiner Abstammung sowohl väterlicher- wie auch mütterlicherseits direkt auf den wohlbekannten Ch. Charlemagne zurück. Der Rüde wurde zunächst in den britischen Ormskirk-Zwinger von T.H. Stretch verkauft. Von dort aus gelangte er wiederum in den britischen Wellesbourne-Zwinger der Brüder J. & W.H. Charles, welche mit dem amerikanischen Colliezüchter M. Harrison Bekanntschaft machen sollten. Als J. Charles verstarb, kaufte Mr Harrison 1891 vom hinterbliebenen Bruder den Wellesbourne-Zwinger. Drei Jahre später stieß er den Zwinger wieder ab. Christopher jedoch ging in seinen Chestnut Hill-Zwinger in den Staaten. Ab dato gab es keinen weiteren nennenswerten Nachwuchs dieses colliehistorisch so wichtigen Rüden. (11)