Basil Bradley studierte in jungen Jahren zunächst Kunst an der Manchester School of Art. Anschließend zog es ihn nach London, Marlow und Blackpool. Bis seine "Ausstellungskarriere" begann, sollte noch ein wenig Zeit vergehen. Dennoch, von 1873 bis 1899 wurden auch von ihm einige seiner Werke für die Ausstellungen der Royal Academy angenommen.

 

Seine auf Leinwand verewigten Landschaftsszenarien basierten hauptsächlich auf Impressionen aus England und Schottland. Während er in London lebte, muß das Arreal rund um die Themse für ihn von ganz besonderem Reiz gewesen sein. Viele seiner Bilder aus dieser Zeit greifen eben jenen Lebensraum auf. Dabei hatte der Fluß bis in die 60er Jahre hinein die Luft von London wie eine riesige Kloake verpestet. Abfälle und Fäkalien trieben mit dem Flußlauf voran, lösten Krankheitsepidemien aus und brachten den Tod in die Häuser der Bürger. Queen Victoria ist es zu verdanken, daß eine großangelegte Sanierungsaktion von London dieses Übel beseitigte.

 

Bei seinen Gemälden mit Tiermotiven, konzentrierte sich Bradley vornehmlich auf die Darstellung von Hunden und Nutzvieh. Beim Nutzvieh scheint er ähnlich wie Charles Jones eine besondere Vorliebe für das Malen der unterschiedlichsten Schafarten gehegt zu haben. Ob er vergleichbar viel Zeit wie Richard Ansdell bei den Schäfern und deren Herden verbrachte, ist scheinbar nicht überliefert. Er muß sie aber zumindest ausgiebig vor Ort beobachtet und studiert haben, um derart ausdrucksstarke Bilder anfertigen zu können. Das ihm dabei auch der ein oder andere Collie aufgefallen sein dürfte, liegt nahe. Jedenfalls muß der stets wachsame und treu begleitende Collie mit Nachdruck in seinem Gedächtnis verankert gewesen sein, da er ihn mehr als nur einmal als wichtiges Motiv für seine Arbeiten auswählte.

 

Neben den beiden hier gezeigten Bildern, gibt es zumindest noch die Werke "Scotch Collies" und "Stepping The Stones". Ersteres zeigt zwei liegende Collies, die sowohl Ruhe wie auch Wachsamkeit miteinander vereinen. "Stepping The Stones" ist das Portrait einer Schäferin, die begleitet von einem Collie, zwei Welpen durch eine Flußsenke trägt. Das hier präsentierte Bild "The Young Shepherdess" zeigt nur einen auf die Collies konzentrierten Ausschnitt aus einem Gesamtwerk, bei dem auch noch ein reitender Schäfer (vermutlich der Vater) ein Lamm in Sicherheit bringt.

***Text (c) Gabriele Bischof***


 

John Emms wurde 1843 in Blofield (Norfolk) geboren. Er war der Sohn des Künstlers Henry William Emms. Seine ausgeprägte Leidenschaft für die Jagd spiegelte sich in zahlreichen seiner Bilder wieder. Insbesondere Pferde und Hunde bildeten seine bevorzugten Motive.

 

John Emms lebte und arbeitete hauptsächlich in London. 1872 zog es ihn für einige Zeit nach Lyndhurst, wo er als Assistent des Malers Lord Frederick Leighton (wohl der einzige englische Künstler, der in den Hochadel erhoben wurde) tätig war. Mitte der 80er Jahre kehrte er London endgültig den Rücken zu und baute in Lyndhurst sein eigenes Haus, genannt "The Firs". Traurigerweise verfiel er hier in den letzten Jahren jedoch dem Alkohol, zu dessen Beschaffung er schlußendlich sogar einfach seine Bilder eintauschte. Tragisch für einen Künstler, der doch immerhin 290(!) Arbeiten an der Royal Academy ausstellen durfte.

***Text (c) Gabriele Bischof***