DER COLLIE wird treffend beschrieben, als ein intelligenter, couragierter, wunderschöner, eleganter Showhund. Er besitzt den Habitus eines Modemannequins, das Gebäude eines Olympiaathleten und das Gehirn eines Genies. Damit ist aber im Grunde noch nicht viel über den Hund gesagt.

DER KOPF: Der Colliekopf ist von großer Wichtigkeit. Ohne ihn verliert der Hund seinen gesamten Ausdruck und stößt sich an Gegenständen. Hunde ohne Kopf sollten nur unter Allroundern ausgestellt werden. Spezialrichter neigen doch dazu, das Fehlen eines Kopfes zu bemerken.

DIE SCHNAUZE: Eine solche sollten ebenfalls alle Collies besitzen. Die Schnauze sollte unter den Augen beginnen und mit einer Nase enden. Sie sollte nicht zu spitz sein, denn sonst könnte ein Richter den Hund für einen Saluki halten. Auch sollte sie nicht zu schwer und kräftig sein, da der Hund ansonsten als Sieger einer Golden Retriever-Klasse hervorgehen könnte.

DIE ZÄHNE: Sie sollten weiß sein und weder zu weit hinein- noch herausragen. In dem Fall, das sie grau oder schmutziggelb geworden sind, wird eine mit einer Drahtbürste aufgetragene Mixtur aus Sand und Ajax diesen im Nu zu altem Glanz verhelfen. Möglicherweise kommt es zu Zahnfleischbluten, aber der Standard erwähnt nichts Nachteiliges hierzu.

DIE AUGEN: Sie sollten geöffnet sein und es sollten davon zwei vorhanden sein. Beide sollten in die gleiche Richtung blicken. Tun sie dieses nicht, sollte man den Hund darauf trainieren, die Augen doch geschlossen zu halten.

DIE OHREN: Auch hiervon sollten zwei vorhanden sein, eines auf jeder Seite des Kopfes. Sie sollten keinesfalls so groß sein, daß ein ordentlicher Windstoß den Hund vom Boden abheben läßt. Hunde mit zu kleinen Ohren, oder gar keinen Ohren, können Schwierigkeiten mit dem Hören haben.

DER NACKEN: Er sollte lang, kräftig und gewölbt sein und sich vorzugsweise am vorderen Ende des Körpers befinden. Es grassiert das gehörige Mißverständnis, daß schon die direkte Verbindung von Kopf und Körper als Nacken bezeichnet wird. Hunde ohne Nacken können an Unterernährung leiden, verursacht durch die Schwierigkeit Futter vom Mund in die Magenregion weiterzuleiten.

DIE BEINE: Der Collie sollte vier Beine haben, eines an jeder Ecke. Sie sollten lang genug sein, um den Boden zu erreichen. Tun sie dieses nicht, hat man ein Problem. Es ist ebenso wünschenswert, daß alle vier Beine die gleiche Länge haben, andernfalls wird der Hund schief laufen. Menschen, die in hügeligen Regionen leben, werden gelegentlich bemerken, daß die Beine ihrer Hunde auf einer Seite etwas kürzer als auf der anderen Seite sind. Die einzige Lösung für dieses Problem ist, in eine flachere Gegend umzuziehen. Am Ende eines jeden Beines sollte sich ein Fuß befinden. Hunde mit Füßen, die in eine entgegengesetzte Richtung gehen, haben ein Problem, welches sehr schwer zu korrigieren ist.

DER KÖRPER: Er verbindet die Front des Hundes mit dem Hinterteil. Hunde ohne Körper sollten nicht ausgestellt werden, noch sollte mit ihnen gezüchtet werden. Hunde, deren Körper sich zu nah in Bodennähe befindet, haben ebenfalls ein Problem. Dieses gilt insbesondere für säugende Hündinnen.

DIE RUTE: Alle Collies sollten eine Rute haben und sie sollte sich am gegenüberliegenden Ende vom Kopf befinden. Um die Hundebesitzer dazu zu befähigen, zu Fütterungszeiten zwischen dem Kopf- und dem Hinterteil zu unterscheiden, ist die Rute mit einer weißen Spitze markiert.

DAS TEMPERAMENT: Der Collie darf niemals scheu, mürrisch oder brummig sein, ausgenommen wenn Fahrkartenkontrolleure ihre Runde machen. Einen Richter zu beißen, auch wenn z.B. bei einer Zweitplatzierung gerechtfertigt, wird mißbilligt. Ringhelfer zu beißen, mag durchaus zulässig erscheinen, da diese normalerweise ersetzbar sind.

FARBE UND ABZEICHEN: Der Collie kann schwarz, rot, weiß, blau oder gelb sein bzw. jedmögliche Kombination dieser Farben aufweisen. Es muß aber darauf hingewiesen werden, daß unter den Richtern die Neigung herrscht, Sables, Tricolours oder Blue Merles mit weißer Halskrause zu bevorzugen. Wie auch immer, sollte man einen anderen Farbschlag besitzen, gilt es geduldig abzuwarten, bis ein Spezialrichter selbigen Farbschlag züchtet. Als Experte wird er einen guten Collie erkennen, wenn er ihn sieht.

DISQUALIFIKATIONEN: Bei allen künstlichen Mitteln, die der Täuschung des Richter dienen, z.B. Prothesen, falsche Zähne, Glasaugen oder angeklebtes Fell (besonders wenn es beim Vorführen ausgeht). Ferner wenn der Umstand vorliegt, daß der Hund von etwas nur ein Exemplar zu hat, wenn da zwei vorhanden sein sollten, bzw. gar drei davon hat oder gar keines. Hündinnen sollten so trainiert werden, daß sie unbeteiligt wirken.

FEHLER: Kein Collie hat irgendwelche Fehler, die es wert sind, erwähnt zu werden.

***Freie Übersetzung des Originaltextes THE NEW COLLIE STANDARD (Autor unbekannt) durch Gabriele Bischof (c)***