Mittlerweile sind für den besten Freund des Menschen schon so einige mehr oder minder festliche Tage im Kalender eingetragen worden. Ganz weit vorne liegen dabei die US-Bürger, die bei einer solchen Feiertagsgründung anscheinend auch mit einer netten Portion Humor unterwegs sein können.

Es verwundert uns allerdings sehr, dass ein Tag hierbei nahezu sträflich unter den Tisch gefallen ist. Die US-amerikanischen Katzenbesitzer kennen ihn nur zu gut. Seit vielen Jahren begehen sie am 22. Januar den 'Beantworte-die-Frage-deiner-Katze-Tag'. Der Kommunikation mit Katzen wird also ein spezieller Tag gewidmet und das inzwischen so fleißig beackerte Feld der Hundekommunikation ist es nicht wert Beachtung zu finden? Für einen Collie-besitzer, der sich an einer der vielleicht kommunikationsfreudigsten Hunderasse erfreut, mutet das doch fast wie ein 'no go' an.

Kommunikation umfaßt dabei weitaus mehr als nur die breite Palette der Lautäußerungen. Körperhaltung, Fellaufstellen, Rutenbewegungen - all das hilft Hunden sich ihrem Gegenüber mitzuteilen. Doch sie haben noch einen ganz besonderen Evolutionsschritt vollzogen. Viele Hunde können wie wir Menschen die Augenbrauen anheben. Dann trifft uns der berühmte Hundeblick, der uns umgehend Dahinschmelzen läßt oder wir ahnen, dass der Hund jetzt unsicher ist und alleine nicht mehr weiter weiß. In seinem Blick scheinen sich Fragezeichen über Fragezeichen zu bilden. Und dann erntet er auch schon die Belohnung für diese Leistung: Der Mensch beginnt sich um den Hund zu kümmern. Bingo - Ziel erreicht! Zu dieser Verführung sind diese Hunde in der Lage, weil sie im Bereich der Augenbrauen bis hin zur Nase einen Muskel entwickelt haben, der bei Wölfe nicht zu finden ist. Der Sibirische Husky, der noch sehr stark an den Wolf erinnert, hat ihn dagegen z.B. nicht. Hunde setzen diesen Muskel allerdings nur ein, wenn sie mit uns Zwei- beinern kommunizieren wollen. Bei der Kommunikation mit Artgenossen nutzen sie ihn nicht. Es scheint sich also um einen Kommunikationsweg zu handeln, den Hunde speziell durch das Zusammenleben mit Menschen entwickelt und von daher auch allein für den Menschen reserviert haben.

All unsere Collies beherrsch(t)en ihre Kommunikationsmittel bravourös. Wobei gleich einmal angemerkt werden muss, dass nicht ein einziger zum lästigen Kläffen neigte. Aber Caleb war ein Meister seines Faches, während sich die Mädels doch gelegentlich eine Auszeit vom täglichen Kommunizieren mit uns Menschen gönn(t)en. Sein sanftes leises Gesabbel, mit dem er bei einer durch uns erteilten Freigabe gerne die ein oder andere gepflegte Debatte führte, hatte großen Unterhaltungswert und wurde nie langweilig. Schließlich gilt inzwischen ja auch als erwiesen, dass Hütehunde auf mehr Wörter und Sätze reagieren als andere Rassehunde. Hatte er gerade mal den Schalk im Nacken sitzen, legte er seinen albernsten Gesichtsausdruck auf, den er uns bieten konnte. War er dagegen wahrlich 'not-amused', schien sich alle Trauer der Welt in seinem Blick zu vereinigen. Sinnierte er über irgendetwas nach, glich sein Anheben sowie Zusammenziehen der Augenbrauen manchmal schon einem lebhaften Tänzchen auf glattem Parkett und unsere geneigte Reaktion war ihm fast immer sicher. Vermutlich haben wir aber dennoch eine ganze Reihe seiner Fragen unbeantwortet gelassen.

Grund genug für uns, um hiermit den eingangs aufgedeckten Mißstand zu beheben und den Hunde-Feiertage-Kalender zu erweitern.

Wir rufen den 12.2. zum längst überfälligen 'Beantworte-die-Fragen-deines-Hundes-Tag' aus.

Wem es nun an Vorstellungskraft mangelt, was seinen Hund gedanklich so alles bewegen mag, dem bieten wir hier einen einmaligen Service an. Wir haben bereits einige solcher dringlichen Fragen gesammelt und wer in den Augen seines Vierbeiners weitere abgelesen hat, darf diese gerne selbst in die kleine Shoutbox eintragen. Humorlose Menschen bitten wir höflich, diese Seite einfach zu ignorieren und anderen Besuchern diesen kleinen Spass nicht durch inakzeptable Einträge zu verderben. Danke vielmals.

***Text (c) Gabriele Bischof***