Edwin James Douglas wurde 1849 als jüngstes Kind und einziger Sohn des Künstlers James Douglas geboren und wuchs in Edinburgh (Schottland) auf. Er war wohl ein leicht kränkelndes Kind. Im Alter von 12 Jahren wurde er von der Schulleitung nach Hause geschickt, mit der Begründung zu "empfindlich" zu sein, um dem notwendigen Lehrpensum folgen zu können. Fortan wurde er privat unterrichtet, woran er durchaus Gefallen fand. Der Familienarzt regte zudem den Kauf eines Ponys an, welches der junge Douglas selbstverantwortlich pflegen und versorgen sollte. Tatsächlich stabilisierte sich seine Gesundheit zunehmend.

 

Auch Edwin James Douglas begann schon sehr früh zu zeichnen und zu malen. Vor allem Tiermotive hatten es ihm angetan. Als er eines Tages seine Mutter zur Edinburgh Agricultural Show begleitete, gewann eine kleine Kuh sein Herz, welche nicht viel größer als ein Neufundländer gewesen sein soll. Diese Kuh besiegelte sozusagen sein Schicksal. Er wollte nur noch eines werden: ein erfolgreicher Tiermaler.

 

Sein Vater war davon nicht gerade begeistert, kannte er doch aus eigener Erfahrung die Risiken einer solchen Laufbahn nur allzu gut. Er versuchte vielmehr seinen Sohn in das gewinnversprechende Justiziargeschäft zu drängen. Mit 16 Jahren erlitt sein Sohn jedoch einen sehr schweren Unfall, welcher die Annahme einer Stellung in einer Anwaltskanzlei verhinderte. Während der langen Genesungsphase wuchs bei Edwin James Douglas sein Begehren Künstler zu werden. Anscheinend ließ sich der Vater nun doch langsam erweichen und zeigte ihm einige Bilder von Sir Edwin Henry Landseer, welche seinen Sohn nachhaltig beeindruckten und inspirierten.

 

Im Alter von 17 Jahren schickte er drei eigene Bilder zur Ausstellung der Royal Society of Arts in Edinburgh und tatsächlich wurden sie allesamt angenommen. Damit zog er die Aufmerksamkeit führender schottischer Künstler auf sich. Gerade einmal 21 Jahre alt, wurde ihm die große Ehre zuteil, ein Bild an der Royal Scottish Academy ausstellen zu dürfen.

 

Ironischerweise waren es weniger Landseers Bilder, die aus dessen Schottlandbesuchen entstanden, als vielmehr seine Illustrationen des englischen Landlebens, die so stark auf Edwin James Douglas einwirkten, daß dieser nach England übersiedeln wollte. 1872 zog er dann mit seiner gesamten Familie nach Westcott um. Zwei Jahre später heiratete er Christiana Feake-Martin, mit der er neun Kinder haben sollte. 1886 zog die Familie nach Worthing, an die Sussex-Küste, da Christianas angeschlagene Gesundheit einen Klima-wechsel notwendig machte. 1892 erwarben sie ein Grundstück in Findon (West-Sussex) und bauten ein eigenes Haus. Es bekam den Namen Fox Down.

 

Edwin James Douglas hegte schon lange eine heimliche Vorliebe für die edlen und kräftigen Pferde aus den Hackney-Züchtungen, was Christiana nicht verborgen geblieben war. So hatte sie auch nichts dagegen einzuwenden, als ihr Mann aufbrach, um ein solches Pferd nach Fox Down zu holen. Lord Yaxham, so der Name des auserwählten Pferdes, war nicht nur optisch ein Prachtexemplar, wodurch er reichlich Beachtung bei den zahlreichen Ausritten und Ausfahrten durch den Ort oder über die Findon Downs erregte. Das Pferd war auch sehr schnell und gewann doch tatsächlich gegen ein bis dato ungeschlagenes Rennpferd, als Edwin James Douglas spontan seine Anmeldung für den örtlichen Rennwettbewerb einreichte.

 

1901 brachen dunklere Tage über Fox Down herein. Christiana verstarb an Tuberkulose und ihr Mann verbrachte die Jahre bis zu seinem Tod 1914 allein in seinem Haus. Hernach wurde Fox Down verkauft und niedergerissen.

 

Edwin James Douglas war bereits zu Lebzeiten ein angesehener und geachteter Künstler. Seine Ausstellungen an der Royal Academy von London fanden großen Zuspruch und er schien der "legitime Erbe" Landseers zu sein. Zweifelsohne gibt es große Ähnlichkeiten in der Thematik und der Darstellung ihrer Motive. Während Landseer jedoch größeren Wert auf Bilddetails und -tiefe legte und man seine Werke stets aus dem Blickwinkel des Betrachters einer Szene ansieht, strahlen die Bilder von Edwin James Douglas mehr Intimität aus, so als ob man eingeladen wäre an einer Szene teilzuhaben. Auch läßt er mehr Nähe zu, da seine Bilder nicht ganz so emotional überlastet sind.

***Text (c) Gabriele Bischof***

Arthur John Elsley wurde 1860 in London als ältester Sohn von John und Emily Elsley geboren. Sein Vater war Kutscher und versuchte sich ebenfalls in der Kunst.

 

Das erste von Arthur John Elsley bekannte Bild stammt aus dem Jahr 1871. Seine künstlerische Ausbildung begann jedoch erst drei Jahre später, als er die South Kensington School of Art besuchen durfte. 1876 wurde er zunächst auf Probe in der Royal Academy School aufgenommen. 1878 konnte er sein erstes Bild ausstellen.

 

Obwohl er die meiste Zeit in London verbrachte, zog es ihn immer wieder auf's Land hinaus. An manchen Tagen radelte er bis zu 50 Meilen, um geeig- nete Landschaftsmotive für seine Werke zu finden. 1887 teilte er sich ein Studio mit dem Portraitmaler George Manton, welcher Arthur John Elsley mit Frederick Morgan bekannt machte. Elsleys Bilder von heiteren (manchmal geradezu übermütigen) Kindern und deren mitspielenden Haustieren, hatten bereits vielfältige Beachtung gefunden. 1889 teilte er sich dann mit Morgan dessen Studio in St. John's Wood. Dieses lag inmitten eines prächtigen und idyllischen Gartens, welcher seinen Besitzer mit Stolz und Inspiration versorgte. Unbestreitbar war Arthur John Elsley für Morgan eine willkommene Hilfe bei der Lösung seiner Probleme mit der Darstellung von Tieren. So wird z.B. vermutet, daß es in Wahrheit Elsley war, der die Barsois und die Collies der Princess of Wales malte, während Frederick Morgan "lediglich" für die Prinzessin und den Hintergrund verantwortlich zeichnen soll.

 

1893 heiratete Elsley seine Cousine 2. Grades, Emily Fusedale. Die beiden mieteten nun ihr eigenes Haus in St. John's Wood. 10 Jahre später wurde Tochter Marjorie geboren, welche sein bevorzugtes Kindermodell wurde. Er selbst soll auch einen Sable-Collie sein Eigen genannt haben, der dann ebenfalls als Modell für die meisten Elsley-Collies Pate gestanden haben dürfte.

 

Es ist bekannt, daß Elsley extrem kurzsichtig war. So malte er die Hintergründe seiner Bilder wohl in freier Natur oder er "entlieh" sich Um- gebungsaufnahmen aus Magazinen, um diese wunschgerecht nachzumalen. Seine Bildakteure fügte er jedoch erst im Studio ein und soll mittels Opernglas die Feinheiten ausgearbeitet haben. Obwohl er erst 1952 verstarb, stellte er bereits 1917 sein letztes Bild aus. Möglicher- weise machte ihm das schlechte Sehvermögen die weitere Ausübung seiner Kunst unmöglich. Der stetig zunehmenden Kommerzialisierung seiner Werke tat sein Rückzug aus dem aktiven Künstlerleben jedoch keinen Abbruch.

***Text (c) Gabriele Bischof***