Geboren in Bournemouth, England, absolvierte Marguerite Kirmse ein Musik- und ein Kunststudium. Als sie mit Freunden einen Sommerurlaub in Amerika verbrachte, erhielt sie dort das Angebot, Mitglied in einem Orchester zu werden. Sie nahm an und blieb in den Staaten. Mit der Zeit mußte sie allerdings realisieren, daß ihr eine erfolgreiche Musikerkarriere versagt bleiben würde.

 

Eine Leidenschaft, die sie schon zu Zeiten in England gepflegt hatte, verfolgte sie auch in den Staaten weiter. Regelmäßig standen Zoobesuche auf ihrem Terminkalender und ausgestattet mit Malutensilien, verbrachte sie Stunde um Stunde mit dem Studium und Portraitieren der Tiere. Zoowärter sollen ihr sogar einige Gehege geöffnet haben, um ihr eine größere Nähe und bessere Beobachtungsmöglichkeiten zu bieten. So blieb sie ihrer künstlerischen Ader verbunden und vervollkommnete stetig ihre überaus talentierten Radierungen, Pastell- und Ölarbeiten.

 

Ihre große Liebe galt allerdings den Hunden, und hier ganz speziell den Scottish Terriern. Gepaart mit Kirmses Kunstfertigkeit, sollte sich daraus eine äußerst gewinnbringende Kombination ergeben. Um 1910 konnte sie sich diesbezüglich dann auch als geachtete Künstlerin etablieren.

 

1924 heiratete sie George W. Cole, der ebenfalls einen Faible für die Scottish Terrier hatte und zeitweilig Präsident des Scottish Terrier Club of America war. Das Paar baute eine Farm in Conneticut auf und gründete den Tobermory-Zwinger, mit dem erklärten Ziel Ausstellungshunde zu züchten. Bis zu 60 Hunden tummelten sich auf ihrer Arcady-Farm, wobei neben den bereits erwähnten Scottish Terriern auch Airdale- und Irish Terrier, English Setter und Pointer sowie einige Spaniels vertreten waren. Zusätzlich unterhielten sie ein zweites Anwesen in Carolina, wo sie mit einigen ausgewählten Hunden ausgiebig ihrer Leidenschaft für die Jagd nachgehen konnten.

 

Kirmses Kunststudio befand sich allerdings weiterhin in New York City. Hier dürfte wohl ein Großteil ihrer Illustrationsvorlagen für die Printgesellschaften entstanden sein. Vielleicht am bekanntesten sind ihre liebevollen Arbeiten zu den Büchern von Albert Payson Terhune, der seinen Sunnybank-Collies in vielen anrührenden Geschichten ein literarisches Denkmal setzte. In den späten 20er Jahren begann Kirmse auch Miniaturen und Skulpturen in Bronze anzufertigen. Diese zählen heute sowohl unter den Kunst- wie auch den Hundeliebhabern mit zu den begehrtesten Sammelobjekten.

***Text (c) Gabriele Bischof***

 

Die Geburtsstätte von Adelaide Hiebel lag in New Hope, Wisconsin. Obwohl es ihr nicht an künstlerischer Begabung mangelte, widmete sie sich dem Malen und Zeichnen anfänglich eher rein hobbymäßig. Unzufrieden mit ihrer Kunstfertigkeit, begann sie 1908 ein Studium am Chicagoer Art Institute. Dort machte sie Bekanntschaft mit Zula Kenyon, welche ihre Lehrerin und Mentorin werden sollte.

 

Über diese Verbindung erhielt Hiebel ihre Anstellung bei der Verlagsgesellschaft Gerlach & Barklow. Als Zula Kenyon um 1918 langsam ihren Rückzug einleitete, konnte Hiebel deren künstlerische Führungsposition für sich gewinnen. Dazu ist überliefert, daß ihr nicht minder talentierter Bruder Ben auch bei Gerlach & Barklow tätig war und Hiebel stets darüber gewacht haben soll, daß er niemals aus ihrem Schatten hervortreten konnte.

 

In den ersten Jahren ihrer Tätigkeit für Gerlach & Barklow, arbeitete Hiebel zunächst in einem Studio auf dem Dach des Verlagsgebäudes. Wie alle Gerlach-Barklow-Künstler, verwendete auch sie vorrangig Pastellfarben, wobei Hiebel einen schon fast fotographischen Malstil pflegte. Im weiteren Verlauf konnte sie jedoch bei der Firmenleitung durchsetzen, daß ihr Arbeitsplatz in ihr eigenes Zuhause verlegt wurde. Hierzu existiert die Anmerkung, daß niemand das Studio betreten durfte, während sie künstlerisch tätig war.

 

Überhaupt wird sie als recht exzentrische Person charakterisiert, die nicht gerade sparsam mit ihrem Geld umging. In den 40er Jahren erhielt sie schon bis zu 10.000 Dollar für ein Bild und trotzdem scheint sie nicht gerade als vermögend gegolten zu haben. Hiebel liebte zudem das Partyleben und mindestens einmal jährlich öffnete sie ihr Haus für ein großes Treffen mit den angesehensten Künstlern des Landes. Dieses in der Regel mehrtägige Vergnügen, muß bei den Nachbarn weniger Wohlgefallen gefunden haben. Zum einen verstopften die Wagen der zahlreich anreisenden Künstler die Anliegerstraße bis zum Verkehrsstillstand, zum anderen war der damit verbundene Presserummel wohl kaum zu ertragen.

 

1954 beendete sie ihr Beschäftigungsverhältnis bei Gerlach & Barklow. Bis dahin soll sie über 400 Arbeiten vollendet haben, wovon aber anscheinend nur 50 Originalwerke erhalten geblieben sind. Als sich Hiebel ein Jahr später in Kalifornien ihren endgültigen Altersruhesitz zulegte, kaufte sie ihrem ehemaligen Arbeitgeber noch möglichst viele Bilder ab. Die übrigen Arbeiten müssen daher u.U. als bereits vernichtet gelten.

***Text (c) Gabriele Bischof***