Charles Burton Barber wurde 1845 in Great Yarmouth geboren. Im Alter von 18 Jahren begann er mit dem Besuch der Royal Academy Schools in London. 1866 stellte er sein erstes Werk an der Royal Academy aus. Insgesamt brachte er es hier auf 16 ausgestellte Bilder. Er galt als einer von Englands vielversprechendsten Tiermalern und Queen Victoria höchstpersönlich war seine Hauptmäzenin. Kurz vor seinem frühen Tod, fand noch seine einzigste eigene Ausstellung statt. Hierfür lieh ihm die königliche Familie sogar wieder einige seiner Gemälde aus.

 

Seine Arbeiten schwankten vom nahezu fotographischen bis hin zum skizzenhaften Stil, welche kaum ohne den für die Viktorianische Epoche typischen Anflug von Sentimentalismus auskamen. Er war spezialisiert auf die Darstellung von Szenarien mit Kindern, Hunden und Katzen. Diese Bilder ließen sich gut in der aufsteigenden Mittel- und Oberschicht der Gesellschaft verkaufen. Die Menschen liebten Bilder, die eine heile und glückliche Kinderwelt und einen harmonischen Familienalltag darstellten. Helle und heitere Farben waren charakteristisch für die Kunstwerke dieses Stils.

 

Wir sollten uns aber davor hüten, diese Werke als oberflächlichen Kitsch zu verurteilen. Sie spiegeln vielmehr die Sehnsucht der Menschen nach einer Idylle wieder, die nur wenige in ihrer realen Existenz vorfanden. Zudem war die Kindersterblichkeit zu der Zeit enorm hoch und brachte allerortens viel Trauer in die Familien. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte z.B. fast die Hälfte aller verstorbener Londoner nicht einmal das Alter von 10 Jahren erreicht. Somit kam der Kunst durchaus eine Ersatzfunktion zu und half als "Seelentröster" über die harte Realität hinweg.

***Text (c) Gabriele Bischof***

Frederick Morgan wurde 1846 in London als Sohn des Malers John Morgan geboren, welcher vorrangig historische und biblische Szenen auf die Leinwand brachte. Der junge Morgan zeigte bereits frühzeitig Interesse für die Kunst und sein Vater förderte ihn nach besten Kräften. Allerdings verschlug es Frederick Morgan zunächst in die Portraitmalerei.

 

Erst später widmete er sich jenen reich ausgestatteten und sentimentalen Bildern, die ihn so berühmt machten und gerne für Werbekampagnen reproduziert wurden. Dabei handelte es sich in erster Linie um Motive von Kindern, sowie erwachsenen und jungen Tieren, umgeben von idyllischen Gärten oder sanfter Natur. Es ist allerdings bekannt, daß er größere Schwierigkeiten mit der Darstellung von Tieren hatte. Diese sollen wohl oftmals von befreundeten Künstlern eingefügt und nicht von ihm selbst gemalt worden sein.

 

1872 heiratete er in erster Ehe die Künstlerin Alice Mary Havers, mit welcher er drei Kinder hatte. Der Erstgeborene trat unter dem Namen Val Halvers in die Fußstapfen seines Vaters.


1901 wurde auch Frederick Morgan an den königlichen Hof bestellt. Dort portraitierte er die Princess of Wales Alexandra beim Füttern ihrer Barsois und Collies auf dem Anwesen Sandringham House. Das Bild erhielt den Titel "Treats For All" und zählt wohl mit zu seinen bekanntesten Werken. (Das wahrscheinliche Mitwirken des Malers Arthur John Elsley wird noch zur Sprache kommen.) Bis zu seinem Tod, widmete er sich seiner Kunst. Sein letztes Bild stellte er erst eine Woche vor seinem Lebensende fertig. 1865 hatte er sein erstes Gemälde an der Royal Academy ausgestellt. Schlußendlich war es ihm gelungen, insgesamt über 200 Arbeiten in den verschiedensten Akademien und Galerien präsentieren.

***Text (c) Gabriele Bischof***